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„Wir retten die Welt“

Der Ortsteil von Bensheim Gronau, scheint nicht nur ein Lieblingsort zum Wandern von mir zu sein, nein, ich begegne dort inzwischen auch netten Menschen. Wenn ich deshalb, wie gestern geschehen, die Märkerwaldschule besuche, dann rufen mir inzwischen viele Kinder freundlich zu: „Hallo Veronika“!
SdN7Ich habe engeren Kontakt zur Schulgemeinschaft, seit sie vor vier Jahren eine Umweltschule geworden sind.
Nicht nur die Kinder, auch die Pädagoginnen begeistern mich, weil sie sehr personenorientiert Werte vermitteln, die weit über das Normalmaß hinausgehen.  Es ist dort so manches in ihrem Wertekonzept und pädagogischen Ansatz ähnlich dem meinen.
Zum Beispiel sind sie vertraut mit der  Giraffensprache. Laut Wikipedia ein Konzept der „Gewaltfreien Kommunikation“, das von Marshall Rosenberg entwickelt wurde. Es soll Menschen ermöglichen, so miteinander umzugehen, dass der Kommunikationsfluss zu mehr Vertrauen und Freude am Leben SdN1führt.  Freude am Leben ist meiner Meinung nach auch ein wichtiger Schlüssel zur Eigenverantwortung von Mensch und Natur.   Freude an der Natur, sich einsetzen  für einen bewussteren Umgang mit der Natur,  das vermitteln an dieser Schule seit Jahren mit großem Erfolg  auch zwei Naturpädagoginnen mit dem Konzept LENA (Lernort Natur) und so ist bereits die Natur und SdN2Umwelt zu einen nicht-mehr-weg-zu-denkenden Baustein  im Unterricht geworden.

Als ich über die ANU vom  Programm: Schuljahr der Nachhaltigkeit (ausgezeichnet als offizielle Maßnahme der UN-Dekade BNE)informiert wurde, welches seit  2014 Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen ist, war für mich klar, dass wir uns als NZB an dieser Maßnahme  gerne beteiligen würden.  Wir SdN4schlugen  u.a. die Märkerwaldschule für dieses Projekt vor. Schon im Jahr 2015 wurde das erste Diplom an die Schülerinnen der damals vierten Klasse verteilt.
Ich bin mir sicher, dass nicht nur die Schülerinnen durch die Unterrichtseinheiten zu den Themen wie Klima, Wald und Energie, Recycling, Fairer Handel, Ernährung, und Biodiversität neue Erfahrungen und  wertvolle Einsichten gewinnen konnten.
SdN5Gewürdigt wird die umfassende Aufnahme des Themas Nachhaltigkeit mit der Zielsetzung, BNE in den Schulcurricula zu verankern. Statt Einzelthemen nebeneinander zu bearbeiten, werden die Aspekte unter dem übergeordneten Ziel einer nachhaltigen Entwicklung miteinander verbunden und mit den Inhalten der Rahmenpläne verknüpft.
Das ist meiner Meinung nach in der Märkerwaldschule sehr gut gelungen. Überall in der Schule und in den Klassenzimmern hängen Plakate mit Informationen zu entsprechenden Aktionen.
Gestern war Abschluss des Projektes und ich durfte die Diplome an die Kinder verteilen. Sie stellten zunächst in Kleingruppen die Themen vor, mit denen sie sich im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt hatten. Stolz standen sie vor uns Gästen und den Kindern der ersten bis dritte Klasse,  die zu diesen fast mit etwas  Bewunderung aufschauten. Die jüngeren  stellten ihrerseits Fragen und berichteten von ihren eigenen Vorstellungen, wie sie sich auch für die Umwelt einsetzen werden.
Frau Hirschberg

Für einen  neuen Schüler, der erst seit wenigen Wochen als Flüchtlingskind in die Klasse aufgenommen wurde, hatten wir eine besondere Aufgabe ausgesucht. Er durfte der Schulleitung Frau Hirschberg das Nachhaltigkeits-Diplom für die Märkerwaldschule überreichen. Sie freute sich, wie man sieht, sehr über diese Auszeichnung.
Stolz auf ihre Schützlinge war auch Frau Frehse, die Klassenlehrerin. „Sie hätte im vergangenen Jahr eine tolle Klasse übernommen“, so ihr Credo. Voller Anerkennung applaudierte sie den Jungen und Mädchen zu ihrer Präsentation.
SdN6 Zufrieden und glücklich erlebte ich auch die Referentin Eva Maria Herzog-Reichwein, der es mit  großem Einsatz gelungen ist, ihre Erfahrung und Motivation als sogenannte „Herzenssache“ (man kann es auch Lebensmotto nennen), ins Bewusstsein der Kinder zu „pflanzen“.  Das ist ihr mehr als gelungen.
Gemeinsam retteten die Kinder am Ende  der Veranstaltung symbolisch die Erde. Einmal „fiel“ sie zu Boden. Da rief gleich ein Kind aus der ersten Reihe: „Oje, die Welt geht unter“. Aber sie haben es geschafft.  Wichtig dabei ihre Botschaft: Nur gemeinsam können wir die Erde retten.
Bei den Schülerinnen der Märkerwaldschule bin ich mir sicher, dass sie die Botschaft bereits recht gut verinnerlicht haben. Als Geschenk aus dem Naturschutzzentrum brachte ich für die Schülerinnen Äpfel und Mandarinen mit. Ich wurde gleich gefragt, ob die Mandarinen aus fSnN5airem Handel seien?
Eva wollte  am Schluss noch einmal die tolle Atmosphäre zwischen allen Schülerinnen  vertiefen und genießen. Zum Gedicht von Joseph Cornell: „Die Vögel des Himmels“, machten alle die Bewegungen mit. Das verbindet.
Frau Hirschberg holte als Krönung dann noch den CD Player und mit dem Schullied´: „der Baum des Lebens“ von Peter Maffay aus Tabaluga löste sich die kleine Schulgemeinde wieder auf.
Im anschließenden Gespräch mit der Schulleitung zogen wir eine sehr positive Bilanz. Frau Hirschberg sagte, dass ihr und den Kolleginnen fast täglich vor Augen geführt wird, wie selbstverständlich die Themen bereits zum Schulalltag gehören. Wir besprachen auch, dass wir weiter in engen Kontakt bleiben und Frau Herzog-Reichwein auch im nächsten Schuljahr die dritte Klasse zu diesen Themen betreuen wird. Außerdem wird das Kollegium im Mai einen pädagogischen Tag mit dem Schwerpunkt Klima am Naturschutzzentrum mit Eva Herzog-Reichwein durchführen.
So gelingt´s. Wir ziehen alle an einem Strang.

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