Gold aus Mexiko

So war die Überschrift eines Artikels in der Bürstädter Zeitung nach dem Besuch der Landfrauen im Naturschutzzentrum. In meinem letzten Blog habe ich berichtet, dass wir die Landfrauen erwarten. Leider konnte ich während der Aktion, es war mehr als ein Vortrag,  nicht dabei sein, deshalb freue ich mich besonders, dass die Presse vertreten war und ein ausführlicher Artikel in der Zeitung hoffentlich auch anderen Interessierten Lust auf dieses Abrufprogramm gemacht hat. Ich würde gerne den Artikel von Sabine Weidner wiedergeben. Natürlich habe ich vorher in der Redaktion angerufen und nachgefragt, ob ich das machen darf. Also der Artikel stand am 10. Februar  in der Bürstädter Zeitung. Ich danke der Redaktion, dass ich ihn weitergeben darf. Hierzu auch der Link:   http://www.lampertheimer-zeitung.de/region/buerstadt/10208190.htm

Das war der Text:
Vierzehn Bürstädter Landfrauen um ihre Vorsitzende Erna Schöcker gingen kürzlich der Entdeckung, der Herstellung und dem Geschmack in der „Schokoladenwerkstatt“ im Naturschutzzentrum Bensheim auf den Grund. Die Referentin Eva-Maria Herzog-Reichwein hat ein Jahr in Mexiko verbracht und dort besonderes Augenmerk auf den Kakaobaum, der verehrt wird, und dessen „Schatz“ gelegt: die Kakaobohnen, die einst Majas und Azteken entdeckten.

Eine kleine Statue des Wettergottes hatte sie mitgebracht und ließ sie herumgehen: „Es wurde für Sonne und Regen gebetet, damit der Kakaobaum gedeihen konnte.“ Zweimal jährlich trägt der dann schotenartige Früchte in denen das „Gold“ ruht. Gold deshalb, weil die Bohnen lange Zeit als Zahlungs- oder Tauschmittel Verwendung fanden. Eine Bohne war der Gegenwert für ein Stück Gemüse, zirka einhundert reichten, um einen Arbeitssklaven zu erwerben.

Scharfer Aztekentrunk

Schmackhaft vermittelt wurde ein Eindruck mit dem „Aztekentrunk“, den Herzog-Reichwein kurz zuvor angesetzt hatte. Warm, süß und scharf bahnte sich das Gebräu aus Kakaopulver, Honig, Chili, Tabasco und Vanilleschote den Weg in den Magen. „Vorsicht – scharf!“, mahnte die Expertin an und verriet, dass der Trunk ihr am letzten Wochenende bei einer heranziehenden Erkältung geholfen habe. Schokolade sei demnach auch Medizin.

Die zuerst unscheinbare, weiße Frucht, die nach einem Fermentierungsprozess zwischen Bananenblättern unter freiem Himmel ihre bräunliche Farbe bekommt und durch Röstungen ihr volles Aroma entfaltet, trat mit der Entdeckung Amerikas ihren Siegeszug über die gesamte Welt an. Heute wird sie in Malaysia, Afrika, Brasilien und Mexiko angebaut. Aus 100 000 Blüten des Baumes entstehen gerade einmal 40 Schoten.

8,5 Kilogramm im Jahr

Nach einem Schoko-Tasting, dem Probieren verschiedener Schokoladenarten von günstigen Produkten bis zur hochwertigen Tafel aus fairem Handel, stand für die Landfrauen fest: Die fair gehandelten Produkte schmecken besser. Der Kontext zur Schokoladenherstellung umfasste natürlich die Situation der Menschen in den Anbauländern, die man unterstützen kann, wenn man fair gehandelte Produkte erwirbt. So wird garantiert, dass keine Kinderarbeit zum Produkt führt und die Anbauer und Arbeiter einen ordentlichen Lohn erhalten.

Geschichte, Politik, Soziales und die Tatsache, dass die Deutschen rund eineinhalb Tafeln Schokolade pro Woche – somit 8,5 Kilogramm im Jahr – essen, standen am Anfang des informativen Abends, danach ging es köchelnd zur Sache und Schokobrotaufstrich, Mousse au Chocolat und feine Sonnenbrötchen wurden hergestellt und verzehrt – ein Genuss, wie die Teilnehmerinnen bestätigten. Einige der Landfrauen haben bereits das Schokoladenmuseum in Köln besucht und bereicherten den Vortrag mit eigenen Beiträgen, unter anderem zum von Rudolf Lindt erfundenen „Conchieren“. In der Conche wird die Schokoladenmasse bei 85 Grad zwei Tage lang gerührt, was die süße Versuchung echt cremig und schmelzig werden lässt.

„Rundum sehr gelungen“, waren sich die Bürstädter Landfrauen über den Abend einig.

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