Irritationen zum Thema „100 Schulen für den Klimaschutz“

Heute fehlt mir zum ersten Mal der innere Antrieb zum Schreiben. Es mag an den Gesprächen liegen, die ich heute bereits führte oder vielleicht auch am Tauwetter und die schwindende Schneelandschaft. Ich weiß es nicht, aber vielleicht sollte ich mich noch einmal öffentlich und damit sachlich mit dem morgendlichen Thema eines Gesprächs auseinandersetzen.

Ich war verabredet mit dem Projektteam „100 Schulen für den Klimaschutz“. Für diese Kampagne wurde eine Servicestelle im Haus der Pädagogik eingerichtet. Neugierig erwartete ich meine BesucherInnen und war gespannt, wie eine gemeinsame Kooperation aussehen könnte.

Intensiv auseinandersetzen mussten wir uns mit einer brandaktuellen email, die uns heute morgen erreichte. (Der Name des Verfassers tut nichts zur Sache). Wichtiger ist, er ist ein langjährig tätiger und von mir hochgeschätzter Pädagoge, der sich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (kurz BNE) verpflichtet hat und dies authentisch lebt und lehrt. In seiner Mitteilung kam unmissverständlich  seíne Verwunderung zum Ausdruck, dass in den Presseartikeln zum Auftakt der Kampagne „100 Schulen für den Klimaschutz“ zu lesen war, dass es 5 Schulen in Hessen gibt, die sich nun aktiv für den Klimaschutz einsetzen.
Wenn das so steht, und das war so zu lesen, dann ruft diese Aussage natürlich eine Menge Protest und Verwunderung von Akteuren aus dem BNE Bereich und anderen Aktiven im Bereich Umwelt- und Klimaschutz auf den Plan, die sich seit langem (vorwiegend mit Schulen)  mit diesen Themen bereits erfolgreich auseinandersetzen. Nehmen wir nur einmal die Umweltschulen, die sich seit vielen Jahren (erst als Umweltschule in Europa und später als Umweltschule in Hessen) auf den Weg machten.

Ich zitiere aus dem Schreiben: „Allein in den beiden Broschüren „Wegfinder“ Handbuch Umweltbildung und Nachhaltigkeit…  als eine offiziell unterstützte Veröffentlichung vom HKM waren damals, 2006, schon 55 Einrichtungen die sich mit dem Thema „Energie“ und 17, die sich mit dem Thema „Klima“ befassten, aufgeführt. Er schreibt auch, dass allein im Kreis Bergstraße laut „Energiebericht 2009“ 43 Schulen erfolgreich an dem Energiespar-Prämienmodell teilgenommen haben…

Auch betont er, dass erste Erfolge bereits zu sehen sind, die jetzt  aber noch weiter ausgebaut werden müssen“. So appelliert er an eine gleichberechtigte Kooperation aller Akteure, die das Überwinden von Konkurrenzen und Eigeninteressen einschließt.

Meiner Meinung nach hat er Recht. Das alles sind wertvolle Beiträge zum aktiven Umwelt- und Klimaschutz und müssen gewürdigt werden. Aber ich glaube nicht, dass man mit dieser Kampagne das bereits Geleistete unter den Tisch kehren wollte. – Ein Anfang war gemacht.

Und das ist für mich der entscheidende Punkt. Es muss noch deutlicher werden, dass wir uns alle für die eine Sache, „den Klimaschutz“, stark machen. Wir müssen nur noch sichtbarer unsere Kräfte bündeln, aufeinander zugehen, genau zuhören, Kompetenzen klären und Hand in Hand arbeiten.

Wir wünschen uns, dass das Naturschutzzentrum als eine solche Einrichtung wahrgenommen wird, und ich kann versichern, dass wir alles tun, damit wir ein authentischer und aktiver Kooperationspartner werden, bleiben und sind.

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