Es weht der Wind des Wandels

Letzte Woche rief ein früherer Mitarbeiter, Gerhard Wieczorek, an und fragte die Sekretärin, warum ich schon so lange keinen Blog mehr geschrieben habe. Eine berechtigte Frage und sie zeigt mir, dass man auch als ehemaliger Mitarbeiter, auf diese Weise am Leben bei uns teilhaben kann.
Lieber Herr Wiezorek, Ihnen widme ich heute meinen Blogeintrag. Wie schnell vergeht die Zeit und ich hoffe, sie kommen langsam wieder auf die Beine. Es tut mir leid, wenn wir nicht regelmäßig in Kontakt sind, aber Sie können sicher sein, dass Sie einen festen Platz bei uns im Herzen haben.
SONY DSCWenn Sie Blogleser sind, dann wissen Sie, dass die  Wochen und Monate zwischen April und Oktober bei uns ja sozusagen Hauptsaison sind und noch sein werden. Ein großes Ereignis sind die Ferienspiele. Diese sind nun vorüber. Ich sage ehrlicherweise: „Schade“, aber auch „Gott sei Dank“. Denn anstrengende Wochen liegen hinter uns.
Es ist schon ein großes Verantwortungsgefühl, welches ich empfinde, wenn hier täglich die Eltern ihre Schützlinge abgeben in dem Vertrauen, dass sie sie in beste Hände übergeben.
Wie haben, das schon einmal vorneweg, sehr schöne Ferienspiele erlebt. Die Zeit verging immer wie im Flug und die Asche an der Feuerstelle wurde kaum kalt. Das Mittagessen nahmen wir fast ausnahmslos an der Feuerstelle ein. Es gab, wie könnte es anders sein, immer wieder auch die Linsensuppe und inzwischen gehört das Pizzabacken im Steinofen ebenfalls zum wöchentlichen Speiseplan.
Doch es gibt auch andere Neuigkeiten.
Von Annika wirst du sicherlich wissen, dass Sie jetzt einen anderen Arbeitsplatz hat. Von ein bisschen mehr Regelmäßigkeit und weniger Wochenenddienste erhofft sie, mehr Zeit für sich selbst und die Pflege ihrer Mutter zu finden. Ich hoffe, es war die richtige Entscheidung. Uns wird sie fehlen.
Das war aber nicht die einzige Personalveränderung. Auch Jeannine verlässt uns zum 1. September. Sie stellt sich neuen Herausforderungen und wird ihren Lebensmittelpunkt nach Afrika verlegen. Gerade am letzten Sonntag  bei ihrem Einsatz am Schmetterlingstag habe ich sie beobachtet. Sie war nicht so unbeschwert wie sonst. Ich denke schon, dass sie bei ihren Aktivitäten auch immer wieder darüber nachgedacht hat, dass sie diese Tätigkeit zum letzten Mal macht. Es wird beides in ihrem Herzen sein. Ein bisschen Traurigkeit, den Ort zu verlassen, aber aucJeannine schwarz-weißh die Vorfreude auf etwas Neues.
Nachdem ich selbst immer wieder neue Orte aufgesucht und mich wohlgefühlen und verwirklichen konnte…  und ich immer wieder auch das gleiche Fazit zog: Gut, dass ich den Schritt gegangen bin, kann ich verstehen, dass sie diesen Schritt geht. Sie wird uns aber ebenfalls fehlen.
Trotzdem oder gerade deshalb habe ich für den heutigen Blogeintrag den Titel: Es weht der Wind des Wandels“ gewählt. Wenn man selbst die Veränderung akzeptiert hat (ich gebe zu, das geht auch nicht ohne Wehmut), dann kommt auch wieder die Zeit, in der man nach Vorne schauen kann (und auch muss), und man öffnet sich für neue Dinge, Menschen und neue Herausforderungen.
Nicht immer leichten Herzens, aber voller Vertrauen blicken wir in die Zukunft, in der Hoffnung, dass wir an dem Ort, an dem wir wirken und unsere Lebensaufgaben bewältigen können (manchmal auch müssen), mit beiden Beinen stehen und das Gefühl haben, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

 

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