„Ich mag keine warmen Kirschen“ – von wegen

Freitag: 22. März.
SONY DSCEs ist jetzt kurz vor 18.00 Uhr. Im Flur höre ich die Türe auf und zu gehen. Es sind die Eltern, die ihre Kinder abholen wollen. Die „Erlachfüchse“ trafen sich nun schon zum dritten Mal und heute ging es um das Thema: Klima und Ernährung.
Ich kam gerade dazu, als sie zusammenfassten, was sie heute lernten. Eine Ananas sollte zum Beispiel nicht so oft auf dem Speiseplan stehen, weil sie einen weiten Transportweg hat. Der Apfel (am besten von den regionalen Streuobstwiesen) sollte dagegen recht oft verzehrt werden. Die Kinder hatten sich einen Klimasnack mit Lebensmitteln wie Käse, Salami, Obst und verschiedene Brotsorten zubereitet. Das sah ansich schon alles wunderbar lecker aus. Aber wie sieht es mit der Klimabilanz aus? Die Antworten kamen prompt und wurden mit den passenden Kommentaren versehen. „Meine Mama kauft immer im Fleisch beim Odenwaldmetzger. Da fährt die direkt zu ihm in den Odenwald. Da gibt es auch frische Eier“. Auch die Begriffe wie regional, saisonal und biologisch waren bekannt und wurden sprachlich recht locker angewandt.
Dann kam die Rede auf Erdbeeren. Jeannine fragte: „Wann wachsen eigentlich Erdbeeren im Garten? Fast jeder Monat (außer Dezember, Januar, Februar) wurden genannt. Da sind wir dann doch ganz schön erschrocken. Wie gut, dass wir in unserem Bauerngarten Erdbeeren angepflanzt haben, aber  – wenn ich recht überlege, sind die immer reif, wenn gerade mal keine Ferienspiele sind.
Montag: 25.März
Und die haben heute gerade begonnen. Es sind eher Winterspiele und keine Osterferienspiele. IrgeJana schlemmtSONY DSCndwie halten sich alle gerne im Haus auf. Es wurden im Werkraum Holzautos gebaut und Ostereier bemalt. Erst am Nachmittag wagten sich einige hinaus in den Sand oder turnten über die Kletterbäume.
Ich hatte heute Küchendienst. Elsa, Jana und Laura wollten mir unbedingt helfen. Auf dem Speiseplan stand: Griesauflauf mit Kirschen. Da ging es gleich los: „Ich mag aber keine warmen Kirschen“. „Warum mischt du das Ganze“?  „Eier mag ich sowieso nicht…“.
Ich ließ sie reden und arbeiten. Elsa rührte den Gries in die Milch ein. Jana butterte die Formen aus. Laura rührte das Eigelb. Dann wurde unter Schwerstarbeit das Eiweiß geschlagen. Jeder Handgriff wurde unter meiner Anleitung selbständig ausgeführt. Herr Bergmann war wie unsichtbar immer zur Stelle und säuberte sofort unsere Arbeitsfläche oder spülte benutztes Geschirr weg.
Dann durften Sie den Kirschsaft probieren und etwas von den eingemachten Kirschen essen. Und dann fing es an, so richtig gut aus dem Ofen heraus zu riechen. Und dann waren bei Tisch alle Vorsätze über Bord geworfen. Jedes Kind probierte und viele holten Nachschlag. Jana rührte sich noch zusätzlich Kirschsaft in den Auflauf, damit er schneller kalt wurde und sie nicht so lange pusten musste.
Ach ja,  und ich hab mir gewünscht, dass es so kommt. Das ist noch ein Rezept aus der Zeit, als ich im Kindergarten arbeitete und schon da, war es ein Lieblingsrezept der Kinder.

 

 

 

 

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