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Teamfortbildung mit Streicheleinheiten für die Seele

Wie schade, dass ich nicht immer gleich nach einer Veranstaltung die Zeit habe, darüber auch in meinem Blog zu reflektieren. Das Gefühl: „das war für uns alle ein guter Tag“! kommt heute schon nicht mehr so von innen heraus. Zu viel Verwaltung, Organisation und auch kleine Ärgernisse ernüchtern mich schnell und machen mich irgendwie auch traurig, denn nach so einem Tag wie vor ein paar Tagen mit einer Teamfortbildung für das komplette ErzieherInnenteam einer Kita aus Bensheim, spüre ich besonders deutlich, was wirklich meine eigentliche Aufgabe wäre.
Ich hatte im VorgeSONY DSCspräch mit dem Kitaleiter herausgehört, dass er und sein Team sich wirklich auf einen Tag im Naturschutzzentrum freuen.
Am Morgen war der Himmel noch wolkenverhangen, als sie alle eintrafen. Ich sagte ihnen aber, dass ich darauf vertraue, dass sich im Laufe des Tages der Himmel für uns lachen würde. Und es kam genau so. In der Mittagspause holte ich ihnen sogar die bereits eingelagerten Liegestühle wieder heraus.
Ich sagte ihnen außerdem, dass wir ihre Erwartungshaltung nicht abfragen, da würden wir uns selbst nur unter Druck setzen. Ich beschrieb den Tag als Geschenk an sie selbst, bei dem jeder wieder auch seinen eigenen Rhythmus oder Herzschlag spüren dürfe.
Und bereits am Anfang schlug bei einigen Erzieherinnen das Herz höher. Aber nicht vor Begeisterung, sondern weil ich sie mit SONY DSCmeinem Auftrag in Bedrängnis brachte. Doch von Anfang an. Ich sammle seit Jahren Steine, die mir besonders gefallen. In der Zwischenzeit ist eine kleine Sammlung daraus geworden und ich merkte, dass es Zeit wäre, meine Schätze weiter zu verschenken. Die Steine waren in einem Beutel und jede Erzieherin wählte sich einen Stein. Mit geschlossenen Augen, aber mit sensiblen Händen sollten sie sich mit ihrem Stein vertraut machen. Im Anschluss wechselten wir die Plätze unSONY DSCd gaben dann unseren Stein mit einer Hand weiter. Die andere Hand nahm einen anderen in Empfang. Jede/r der glaubte, seinen Stein wieder bekommen zu haben, ging einen Schritt zurück. Am Schluss standen zwei Erzieherinnen in der Mitte, die nicht glücklich aussahen. Ihr Stein war nicht dabei.
Sie durften die großen Runde abschreiten und jede/r musste seinen Stein zur Verfügung stellen. Sie fanden „ihren“, beschrieben ihn, woran sie ihn erkannten, aber auch die andere Person wollte ihn nicht mehr hergeben. Der sich anschließende Prozess war sehr aufschlussreich.

Wir beschlossen, dass sich jetzt jede/r mit seinem Stein zurückziehen kann.  Zeit, in der man Plätze aufsuchen kann, zu denen man sich hingezogen fühlt. Mit dieser positiven Energie könnten sie dann ihrem Stein „füttern“.
Interessant war, was eine Erzieherin, die vorher um ihren Stein trauerte, dSONY DSCann in die Gruppe  weitergab. Sie hätte sich jetzt mit diesem Sein angefreundet, es wurde ihr Stein. Eigentlich war der von ihr vorher ausgesuchte rauh und hatte mehr Kanten. Den, den sie jetzt hätte, wäre glatt und rund. Interessant.
Nach diesem sehr persönlichen Beginn gaben wir den ErzieherInnen jede Menge Möglichkeiten, sich im Team zusammen zufinden.
Da lasse ich lieber wieder die Bilder für SONY DSCSONY DSCsich sprechen. Auch die Zubereitung des gemeinsamen Mittagessens an der Feuerstelle gehörte dazu. Es wurde Gemüse geschnippelt, Teig geknetet und Flammkuchen mit frischen Kräutern gebacken.
In der Mittagspause nahm ich mit meinen Augen sehr entspannte und zufriedene ErzieherInnen wahr.
Im anschließenden Workshop wurde dann die entspannte Atmosphäre auch noch hörbar. Es wurde gelacht und zusammen ausprobiert. Alle hatten ihren Spaß und wirkten fast tiefenentspannt.
Ich ließ am Schluss ein paar Zettel und Stifte herumgehen, als wir uns zur Abschlußrunde am Feuer trafen. Die Rückmeldungen waren der Lohn für uns Veranstalter.
Eine Aussage berührte mich besonders: „Schönste, entspannendste Teamfortbildung aller Zeiten!“ – Unglaublich und derweil haben wir ihnen nur Optionen gegeben. Genutzt haben sie sie selbst – ihre Zeit.

 

 

 

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