Schlagwort-Archive: Fledermaus

„Du bist für mich ein echter Star“

SONY DSCAls ich heute morgen erwachte, spürte ich noch eine große Müdigkeit in mir. Der gestrige Tag, das Froschfest in Kooperation mit dem NABU, steckte mir noch in den Knochen. Das schöne Wetter hatte viele BesucherInnen zu uns geführt. Ich schätze mal, dass es mehr als 700 Menschen waren, die sich ausgiebig nach dem Befinden von Frosch und Co erkundigten. Sicherlich lockte auch die Nachricht, dass es frische Wildbratwürste geben würden und auch der Kaffee schmeckt bei diesem Wetter draußen im Freien einfach viel besser.
Am Abend musste ich mich dSONY DSCann noch einmal von Gerhard unterrichten lassen. Thema: Unsere heimischen Fledermäuse. Eigentlich ist das ja sein Thema, aber er hat eben auch nur begrenzt Zeit und ich hatte scheinbar durchklingen lassen, dass ich mir das inzwischen auch zutrauen würde. Hätte ich wohl besser sein lassen, denn ich war spürbar aufgeregt, ob ich den Fragen und neugierigen Blicken der Kinder gewachsen war. Angemeldet hatten sich 40 Kinder der Schillerschule aus Bürstadt.
Petra übernahm den ersten Part. Die Kinder nahmen das Gelände in Augenschein und erste Bewegungsübungen folgten. Jonas hatte mir bei der Technik geholfen. Alle guten Geister waren an meiner Seite.

Und auch das sei noch zu erwähnen: Vom gestrigen Tag gab es kaum mehr Spuren. Das habe ich ebenfalls meinem Superserviceteam um Daniel, Jonas, Maike und Vera zu verdanken. Die hatten, ähnlich wie ich, keine Sekunde Gelegenheit auch nur an eine Pause zu denken.

Doch zurück zu unseren Fledermausfreunden. Zunächst erkundigte ich mich dSONY DSCanach, ob sie denn schon Fledermäuse am Abendhimmel gesehen hätten. Viele Finger schnippten in die Höhe. Dann fragte ich nach, ob sie auch die eine oder Art kennen würden. An erster Stelle wurde die Vampirfledermaus und der Flughund genannt. Genannt wurde noch Spitzfledermaus, Mopsfledermaus und die Hufeisennase. Das war für mich ein guter Einstieg. Ich erzählte von meinem Erlebnis in Frankreich, als Gerhard in einem Naturschutzzentrum erfuhr, wo es ganz in der Nähe noch  große Hufeisennasen geben sollte. Die gelten in Deutschland bereits als nahezu ausgestorben. Ich schilderte ihnen auch, dass Gerhard eine Postkarte mit etwas Fledermauskacke an einen anderen großen Fledermausfreund verschickte. Das amüsierte die Kinder sehr. Der Bann war gebrochen und ich trat mit den neugierigen Kindern in einen wunderbaren Dialog über Fledermäuse ein. Ich wurde immer lockerer, es bereitete mir regelrecht Vergnügen. Hätte ich vorher nicht erwartet.
Nach einer Frühstückspause teilten wir die Klassen. Petra spielte das berühmte Fledermaus-Motte-Spiel und ich zeigte den Kindern unsere Einfluglöcher für Fledermäuse an der Hauswand und am SchuppenSONY DSC. Dann kam der Höhepunkt. Die Kinder bildeten eine Gasse. Zuerst reichte ich einem Kind die Dose mit den Mehlwürmern. Ganz mutige Kinder fassten hinein und fanden es gar nicht so schlimm…
Dann holte ich Lisa unsere Fledermaus aus dem Schuppen. Sie waren alle sehr leise und staunten nicht schlecht, wie klein sie war und wie friedlich sie kopfüber an der Wand hing. Die kleinen mitgebrachten Kameras wurden geholt und ein Erinnerungsfoto mit Lisa gemacht.
Ein Mädchen sagte ehrfürchtig in  Richtung Lisa blickend: „Du bist für mich ein echter Star!“ Ein anderer Junge sagte gar nichts. Er hielt einen Notizblock in der Hand und hielt alles fest. Ich weiß nicht, was er geschrieben hatte, aber das hat noch nie ein Kind gemacht. Welche Zukunft liegt wohl vor ihm?

„Johanna“ geht in Winterschlaf

Der Schnee der letzten Tage ist über Nacht weggeschmolzen. Schade, denn ich bin auf Winter eingestellt. 
Annika hatte am Wochenende eine Prüfung. Sie ließ sich ein Jahr lang ausbilden und kann sich jetzt Kräuterpädagogin BNE nennen. Noch am Samstag waren die Kursteilnehmerinnen auf dem Gelände unterwegs, um nach Wildkräutern zu suchen. Kaum zu glauben, dass man jetzt noch Kräuter finden konnte. Aber es gab sie noch, die Stellen, an denen Spitzwegerich oder Brennnessel oder die Knoblauchsrauke wuchs. Am Sonntag sollten sie eine kleine Führung machen. Aber es hatte sich eine Schneedecke gebildet. Ich stellte mir vor, dass sie sich auf ein Suchspiel einlassen mussten. In Gedanken hörte ich sie sagen: „Und das ist eine Eisblume“ der Gattung sowieso. Spaß beiseite. Die Führung unter der strengen Prüfungsaufsicht gelang, alle haben bestanden. Herzlichen Glückwunsch! „Johanna“ geht in Winterschlaf weiterlesen

Ein neues Heim für Herkules, Achilles, Paris und Odysseus

Wohnen am Naturschutzzentrum. Das würden vielleicht einige sehr gerne. Aber den Wohnraum, den wir hier zur Verfügung stellen, ist ausschließlich den Tieren vorbehalten.  Wir haben hier für viele Tiere Behausungen und  Lebensräume geschaffen, auch wenn man sie nur im weitesten Sinne als Haustiere bezeichnen kann. Sie sorgen gut für sich selbst. 
Dennoch haben wir inzwischen auch Zöglinge, die auf unsere Unterstützung angewiesen sind.- Schon seit mehr als einem Jahr kümmert sich Herr Bergmann um unsere zwei Achatschnecken. Herr Bergmann spricht mit ihnen, als wären sie kleine Kinder. Sie fühlen sich „schneckenwohl“ und wachsen und gedeihen.

Am vergangenen Samstag hatten wir ein Fledermausfest. Wie es der Zufall wollte, wurden uns kurz vorher zwei verletzte Fledermäuse gebracht. Eine Fledermaus war von der Katze erwischt worden und die andere sah aus, als sei sie in den Leimtopf gefallen. Sie war zerzaust und irgendwie gab ich ihr keine richtige Überlebenschance. Die erste hat sich recht schnell erholt und flog beim Füttern einfach auf und davon in den nahe gelegenen Birkenhain. Die andere, inzwischen heißt sie Oskar, war dann der Mittelpunkt bei unserem Fledermausfest. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Kinder darum streiten würden, einen Mehlwurm in die Hand zu nehmen, um sie füttern zu können. Sie hat den Auftritt gut überstanden.
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„Ich hätte so gern ein Autogramm von der Ministerin bekommen“

Aufregung schon heute Morgen kurz vor 9 Uhr. Die Ferienspielkinder werden von den Eltern gebracht und viele andere Menschen mit Anzug und Krawatte kamen ebenfalls ins Naturschutzzentrum.
Der Grund: Umweltministerin Silke Lautenschläger hatte ihren Besuch angekündigt.
Der Bürgermeister von Bensheim hatte sie eingeladen und sie wollte sich im Rahmen ihrer Sommertour gerne mal das NZB anschauen.
In den nächsten Tagen wird sicher noch mehr davon in der Zeitung stehen, deshalb ist es mir jetzt wichtiger zu erzählen, wie die Kinder auf diesen Besuch reagierten.
Karlotta(nachdem alles wieder ruhig war, zu mir): „Setz dich mal hierher. Das war doch heute ein wichtiger Besuch. Das habe ich gleich gemerkt. Wer war denn das?“ Ich sage ihr in kurzen Worten, wer dieser wichtige Besuch war.

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