Eis+Pudding=Apfel

Es ist Sonntag, früher Nachmittag. Im Bistro treffen sich die „Akteure“ für das Sonntagsgespräch zum Thema: Zucker. Ich war besonders neugierig auf Herrn Dr, Ziegler, nachdem ich den Artikel in der Zeitung über seinen Vortrag am Donnerstag gelesen hatte. Wenn Sie den Artikel nachlesen möchten, dann ist hier der Link: http://www.morgenweb.de/pdf/ba/20110310_nie_wieder_diaet.pdf .
 350 Leute waren zu seinem Vortrag gekommen, ein Zeichen, dass das Thema Ernährung für viele Menschen eine Rolle spielt (hoffentlich). Herr Ziegler hatte gerne sein Kommen für das Sonntagsgespräch bei uns zugesagt, auch daran sieht man, dass das Thema Ernährung ihm wirklich am Herzen liegt.  Thomas Jakob (der Ideengeber für diese Diskussion) und Katarina Michaelis, besser bekannt als Catercati,  stimmten sich zusammen mit Herrn Ziegler und dem Moderator Herrn Mathias Lannert (Geschäftsführer des NZB) auf das Gespräch ein. Es war im Vorfeld bereits eine gute Atmosphäre, das war für mich ein gutes Zeichen und so konnte ich  mich etwas entspannen.
Das Publikum kam, zwar nicht in Scharen, dafür mit vielen Fragen und das war ja auch gut so. Denn wo hat man sonst die Möglichkeit, sich selbst im Gespräch miteinzubringen. Herr Lannert entschuldigte den Vertreter der Zuckerindustrie, der kurzfristig abgesagt hatte und zitierte stattdessen in Auszügen aus deren Schriften z.B.: http://www.suedzucker.de/de/Zucker/Zucker-und-Ernaehrung/  und der Wirtschaftsvereinigung Zucker.
Als ZuhörerIn konnte man spüren, wie sehr unsere Podiumsgäste das Thema gesunde Ernährung berührt. JedeR von Ihnen hat seinen persönlichen Zugang und indirekt auch einen Leitspruch. Catercati fand über die Sorge um die Gesundheit ihrer Kinder ihren Zugang. Gar nicht so selbstverständlich, sie ist eigentlich Wirtschaftsingenieurin. Ihre Kernfrage: Was ist gesund für meine Kinder? Mehr über Sie: www.catercati.de:
Herr Dr. Ziegler beeindruckte mich mit dem Satz: „Meine Liebe gehört der Gesundheit und nicht der Krankheit“. Wahrscheinlich hat er deshalb nach vielen Jahren als Mediziner sein Augenmerk auf den Bereich Prävention gelegt. Auch hier der Link für weitere Informationen:http://www.sportdoctor-ziegler.de/.  Thomas Jakob, der zurzeit in Prüfungen zum Gesundheitsberater steckt und bereits seit Jahren seine Spuren in Sachen gesunde Ernährung im NZB gelegt hat, danke ich ganz besonders für seine behutsame Art uns MitarbeiterInnen an dieses Thema heranzuführen. Für ihn ist es wichtig, dass wir die Natur als Sponsor für unsere Lebensmittel miteinbeziehen. So hat er ein Programm entwickelt: „Draußen genießen“. In dieser Begrifflichkeit steckt alles drin und in Zukunft wird er dies auch noch mit Bewegungselementen in der Natur verknüpfen.

Herr Lannert stellte zunächst die große Frage an die Runde: Brauchen wir überhaupt Zucker? Es bestand kein Zweifel an der Antwort, dass Zucker eine künstliche Masche der Industrie ist, die damit wirbt: ohne Zucker keine Energie, keine Entwicklung, keine Leistung. Interessant die Aussage, dass wir von Kindheit an (Babynahrung) auf diesen süßen Geschmack getrimmt werden, sozusagen ein anerzogener Geschmack. Auf den Seiten der Zuckerindustrie kann man z.B. nachlesen, dass Zucker nicht süchtig machen würde. Ihn zu verbieten, würde eher das Gegenteil auslösen, Verbote erfahren größere Aufmerksamkeit. Glauben Sie das? Also eine eindeutige Antwort: NEIN, wir brauchen keinen Industriezucker, wir sollten ihn von unserer Einkaufsliste streichen. Catercati berichtete von ihren Erfahrungen mit Schulen und Kitas. Es wäre anfänglich sehr schwer gewesem, Kindern den weniger gesüßten Nachtisch schmackhaft zu machen, der Nachtisch blieb vielfach unberührt. Also haben sie zunächst erst einmal mit Honig oder Fruchtsüße ein bisschen nachgeholfen, aber mittlerweile können sie wieder reduzieren. Sie meint, wenn man umstellen will, dann braucht man Geduld für mindestens 6 Wochen! Also durchhalten!!
Sie persönlich hält ihren Kindern und Kunden chemisch bearbeiteten Zucker vor.

Angesprochen wurde auch, dass wir Erwachsenen unseren Kindern ein Vorbild sein sollten. Braucht keine weitere Erklärung. Absolute Zustimmung, nur halten wir uns nicht immer daran?  Frau Michaelis schilderte zum Beispiel wie Sie es trotz ihrer beruflichen Beanspruchung schafft, für die 4köpfige Familie gesund zu kochen. Auf dem Speiseplan stehen z.B. Frischkornbrei, Rohkostsalate und Smoothies aus Kräutern und Salat.

Einmal habe ich Herrn Ziegler richtig leidenschaftlich reden hören.
So sagte er, dass er sich wundere, wie Menschen reagieren, wenn es um die Einführung des Benzins E10 geht. Sinngemäß sagte er:“Da machen sich die Leute Gedanken, ob der Motor des Autos Schaden nehmen könnte“. Die Leute sollten sich doch eher Gedanken machen, was Ihnen an Lebensmitteln oder besser gesagt an Nahrungsmitteln vorgesetzt oder zugemutet wird“. Nicht schwer nachzuvollziehen was er damit meint oder?
Es gab viele Fragen aus dem Publikum, die Fragenden waren  hoffentlich mit der Antwort zufrieden.  Manche Frage erübrigte sich auch.
Ich will nicht länger über Details schreiben. Lesen Sie sich ein, so wie es unser Moderator gemacht hat. Er war mächtig erstaunt, was er da so alles  über  Zucker als Energie- und Leistungsspender gelesen hatte. Zusammenfassend sagte er zum Beispiel:  Man sollte lesen was auf der Packung steht und auf Nahrungsmittel aus der Tüte verzichten. Nach dem Motto: Nahrungsmittel weglassen und Lebensmittel zulassen.

Und wenn Sie sich wieder einmal nicht entscheiden können, dann machen Sie es doch wie Herr Ziegler. Er sagte: „Wenn ich zwischen Eis und Pudding zu entscheiden hätte, dann würde ich einen Apfel nehmen“.

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